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« Kronähälleli »

Tragstruktur und Wände zueinander versetzt. Übergangsräume, Nischen, Unschärfen.

Hauptstrasse Krone

Der Weiler Nidfurn leerte sich über die letzten Jahre. Etliche Häuser wurden schlecht unterhalten. Man zog in neue Überbauungen und Zentren wie Schwanden. Hauptsächlich liegt es am hohen Verkehrsaufkommen und dem Lärm. Doch der Ort sollte trotz Immissionen nicht so schnell aufgeben, sondern neu und zeitgemäss belebt werden. Dazu erarbeiteten wir ein paar skizzenhafte Überlegungen. Auch wenn die Bilder und Grundrisse mancherorts unfertig und holprig wirken, ging es darum Stossrichtungen aufzuzeigen und mit der Bewohnerschaft aus Nidfurn ins Gespräch zu kommen.

Wir öffnente die mitlerweile geschlossene Beiz für ein paar Abende und standen selbst hinter dem Tresen. An manchen Abenden besuchten uns die Harmoniemusik oder eine Jazz-Kombo.

  • 0 Versatz
  • 1 Dachraum
  • 2 Kronenhaelleli
  • 3 Hauptstrasse-Krone
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  • 1 Dachraum
  • 2 Kronenhaelleli
  • 3 Hauptstrasse-Krone

1 Erdgeschoss
 

Entstehen sollten altersgerechte, rollstuhlgängige Wohnungen. Dass sie baubiologisch mit möglichst wenig Grauenergie erstellt würden, versteht sich von selbst. Die Aussenwände aus massivem Mauerwerk, Fenster aus Lärchenholz, einfachste Trag- und Technikstrukturen sind die Mittel dazu. Daraus ergeben sich luftige Wohnungsgrundrisse mit Komfort, wie es sie sonst im Glarnerland kaum zu finden gibt. Im Hinterhaus werden sparsame 3.5 Zimmer Wohnungen vorgesehen. Sie fangen die Nachmittags- und Abendsonne ein und profitieren von der lärmgeschützten Lage der Rückseite. Die Aussicht ist auch hier eindrücklich. Man sieht zwischen den Hängen unter Braunwald bis auf die andere Seite in Richtung Glärnischmassiv.

Die Stellplätze liegen an der rückwärtigen Strasse von einer leichten Dachkonstruktion gedeckt. Auf eine Tiefgarage wollten wir verzichten und die Gemeinde dazu animieren hier beispielhaft gemeinschaftliche Parkflächen anzubieten. Es macht wenig Sinn für jedes Haus eigene Tiefgaragen zu bauen. Der Boden sollte durchlässig bleiben. guten Grund für grössere Pflanzen bieten und das Ortsbild nicht mit zu vielen Einfahrten beeinträchtigen. Entdeckt haben wir mit dem Projekt die Kraft von getrennter Wand- und Tragstruktur. Damit entstehen gut möblierbare Übergangszonen und Raumtaschen. In anderen Projekten konnten wir diesen Ansatz weiter entwickeln und reifen lassen. 

3 regelgeschoss 

Auf ca. 140 qm kann der Wohnbereich diagonal oder direkt durch das Haus, von Strasse bis zur Rückseite möbliert werden. Oder, man nutzt nur die Rückseite und schläft nach vorne hin. Der Grundriss lässt etliche Anordnungen zu, ähnlich den grossbürgelichen Villentypen im Glarnerland.

Holzstützen fangen die Lasten des Daches unter der Decken ab. Sie stecken die Mitte des Grundrisses als besonderen Raum aus. Wir denken an Perret oder die Villa Rotonda. Hier atmet die Wohnung, hier zeigt sie ihre Grösse und die allseitigen Blickbezüge. Alle Räume sind gut belichtet und belüftet, auch die Bäder. Sie liegen mit Fenstern an den Fassaden und halten den Grundriss durchlässig.

In der Hauptfassade versuchetne wir eine 3 2 Ordnung aufzubauen. Ohne Gesimse sondern nur mit dem Formatsprung der Fenster. Oben wechseln die Öffnungen auf handwerkliche, fast möbelartige Fenster mit Läden und teils verspringenden Fensterbenenen. Wichtig war die strenge Wiederholung mitels leichter Abweichungen zu beleben. So bleibt der Ausdruck in der Schwebe, unendeutig zwischen Herrenhaus und vielleicht bäuerlichem Haus. Natürlich gälte es dies weiterzuentwickeln. Das Projekt wurde aber leider nicht weitergeführt und das Haus verkauft.

 

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Skizzenprojekt. Direkter Auftrag. Projekleitung: Benedikt Profanter, mit Ingenieuren der Runge AG, Das Projekt wird leider nicht ausgeführt..

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